FUSSCHIRURGIE
Nachfolgend ein kurzer Überblick über häufige Krankheitsbilder des Fußes und deren operative Behandlung.
HALLUX VALGUS (X-STELLUNG/“FROSTBEULE“)
Es handelt sich um eine Fehlstellung der Großzehe als Ausdruck einer gestörten Biomechanik des Fußes. Durch einen Spreizfuß verbreitert sich der Ballenbereich, die Sehnen der Großzehe laufen nicht mehr zentral über das Gelenk sondern weiter außen und ziehen dadurch die Großzehe in eine schiefe Position. Der Großzehenballen tritt am Fußinnenrand deutlich hervor und verursacht Schmerzen im Schuh.
Eine ausgeprägte Fehlstellung der Großzehe läßt sich nur durch eine Operation korrigieren.
An unserer Abteilung wird die Operationsmethode nach BÖSCH angewandt - eine spezielle minimal invasive Operationstechnik, die ohne großen Hautschnitt und Gelenkseröffnung auskommt. Die Operation erfolgt in Lokalanästhesie, eine Narkose ist nicht notwendig. Der Eingriff erfolgt normalerweise in der TAGESKLINIK, d.h. PatientInnen können am Tag der Operation nach Hause gehen.
Postoperativ muß ein spezieller Verbandschuh für 6 Wochen getragen werden. Eine Gipsruhigstellung ist nicht erforderlich.
HALLUX RIGIDUS (ARTHROSE GROßZEHENGRUNDGELENK)
Die Arthrose bzw. zunehmende Versteifung des Großzehengrundgelenkes behindert die normale Abrollbewegung des Fußes. Die Beweglichkeit ist schmerzbedingt eingeschränkt, gelegentlich finden sich auch lokale Entzündungszeichen wie Schwellung, Rötung und Überwärmung.
In Abhängigkeit von der Ausprägung der Gelenksabnützung (Arthrose) kommen unterschiedliche operative Verfahren zum Einsatz.
Bei leichteren Fällen wird ein sogenanntes Debridement (auch Cheilektomie genannt) durchgeführt:
Knöcherne Ausziehungen an den Gelenksflächen und Überbeine werden abgetragen, die Funktion des Gelenks dadurch erhalten.
Bei hochgradiger Abnützung und Bewegungseinschränkung erfolgt eine Arthrodese, d.h. eine Versteifung des Großzehengrundgelenkes oder alternativ eine Teilentfernung des Gelenkes.
HAMMERZEHE / KRALLENZEHE
Durch diese abnormale Beugestellung der Zehe können Schuhe drücken und es wird problematisch das passende Schuhwerk zu finden. Es entstehen Schmerzen, Entzündungen und „Hühneraugen“ (Hautverdickungen) an der Oberseite (Hammerzehe) oder Unterseite (Krallenzehe) der Zehe. Die Fehlstellung verstärkt sich im Laufe der Zeit. Die Zehe kann sich nicht von selbst zurückbilden und eine operative Korrektur wird notwendig.
Je nach Ausprägung kommen die Entfernung der verdickten Haut in Kombination mit der Entfernung eines kleinen Knochenstückes (Operation nach Hohmann) oder die Gelenksversteifung (Arthrodese) zum Einsatz. Dadurch wird eine Geradstellung der Zehe erreicht.
SPREIZFUSS (METATARSALGIE-SYNDROM)
Unter Spreizfuß versteht man eine Verbreiterung des Vorfußes bedingt durch ein Auseinanderweichen der Mittelfußknochen. Das „kleine Fußgewölbe“ (Quergewölbe) ist im Bereich des Vorfußballen durchgetreten. Durch diese Überlastung entstehen Schmerzen und Schwielen.
Kann trotz Einlagenversorgung langfristig kein schmerzfreier Zustand erreicht werden, kommt die operative Rückverlagerung der betroffenen Mittelfußköpfchen (Operation nach Weil) zur Anwendung.
PLATTFUSS (TIBIALIS-POSTERIOR-DYSFUNKTION)
Beim Plattfuß ist das „große Fußgewölbe“ (Längsgewölbe) eingesunken, die Ferse kippt nach außen weg und in Extremfällen liegt der Fußinnenrand vollständig auf dem Boden auf. Ursache dafür ist häufig die Schwäche und Dysfunktion einer Muskelsehne in der Unterschenkel-Fuß-Region (Tibialis-posterior-Dysfunktion). Durch eine zunehmende Schädigung der Muskelsehne im mittleren und höheren Lebensalter ist der Krankheitsverlauf progredient und eine frühzeitige Diagnose von entscheidender Bedeutung. Leider wird das Krankheitsbild in vielen Fällen zu spät erkannt.
Anfangs wird immer eine konservative Therapie eingeleitet, u.a. mit Einlagenversorgung, orthopädischen Schuhen und physiotherapeutischer Kräftigung der Unterschenkel- und Fußmuskulatur.
Führt dies nicht zum gewünschten Erfolg stehen je nach Ausprägung unterschiedliche operative Maßnahmen zur Verfügung.
Im Anfangsstadium wird entzündetes Gewebe aus der betroffenen Sehne entfernt. Ist dies nicht ausreichend wird ein sog. Sehnentransfer vollzogen, d.h. eine gesunde Muskelsehne wird zur Rekonstruktion einer kranken Sehne herangezogen. In fortgeschrittenen Fällen sind zusätzlich knöcherne Eingriffe, sog. Osteotomien erforderlich mit dem Ziel den Fuß „aufzurichten“ und die Biomechanik wiederherzustellen.
In besonders schweren Fällen wird eine korrigierende Versteifung (Arthrodese) durchgeführt.
KRANKHEITEN des SPRUNGGELENKES
Dazu gehören: | Verletzungen des Sprunggelenkes (häufig Sportverletzungen) |
Knorpelschädigung (Osteochondrosis dissecans) | |
Knorpelverlust (Arthrose) | |
Spornbildung und Verknöcherung | |
Gelenkentzündung (Rheuma) |
Das Spektrum der operativen Behandlungen ist komplex und vielfältig. Zur Anwendung kommen je nach Art und Ausprägung der Pathologie die Arthroskopie (Gelenksspiegelung), Umstellungsosteotomien, die Versteifung (Arthrodese) und der künstliche Gelenkersatz (Sprunggelenkendoprothese).
In einem persönlichen Gespräch in meiner Ordination können weitere Details erläutert und Fragen ausführlich beantwortet werden.